Vom Jagdhorn und den Jagdsignalen

Das Jagdhornblasen ist ein Teilbereich des jagdlichen Brauchtums, der große Wirkung nach außen hat. Für die Praxis des Jagdbetriebs hat sich während der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in den Gebieten deutscher Jagdtradition das Fürst-Pleß-Horn durchgesetzt, auf dem sich sämtliche bei uns gebräuchlichen Jagdsignale blasen lassen. Parforce- und Ventilhörner dagegen sind Instrumente der konzertanten Jagdmusik.

Bläsergruppe Jägervereinigung Frankenberg 2010 Weimar

Bläsergruppe Jägervereinigung Frankenberg 2010 Weimar, Foto: H. Lepa

 

Es gibt eine Vielzahl überlieferter sowie neuerer Jagdsignale, die von Bläsergruppen der Jägerschaften geblasen und somit lebendig erhalten werden. Im jagdlichen Alltag werden allerdings sehr viel weniger Signale gebraucht. Dennoch sind Jagdhorn und Jagdsignale selbst in unserem hochtechnisierten Zeitalter unentbehrlich.

Schon aus Gründen der Sicherheit kann bei Treib-, Drück- und Riegeljagden auf die sog. Jagdleitsignale nicht verzichtet werden. Die wichtigsten davon sind: Aufbruch zur Jagd, Anblasen des Treibens, Treiber in den Kessel, Abblasen des Treibens, Sammeln der Jäger und der Notruf. Diese Signale müssen jedem Jäger geläufig sein und werden dem angehenden Jungjäger in der Jägerprüfung abverlangt.

Die allgemeinen Signale dagegen, das Hohe Wecken, Begrüßung, Zum Essen und am Ende “Jagd vorbei” und “Halali” schaffen eine besondere Stimmung und bereichern die Atmosphäre eines Jagdtages. Das sog. Verblasen der verschiedenen Wildarten mit den zugehörigen Totsignalen ist fester Bestandteil des in der grünen Praxis geübten Brauchtums. Diese Signale würdigen das erlegte Wild und zeugen von Achtung vor der Kreatur.

Siehe auch: http://www.bläsergruppe-frankenberg.de

Quelle: Deutscher Jagdschutz Verband