Aktuelle Seite: Startseite Archiv Beiträge / Berichte Aktuelles Presseberichte / Beiträge Holz-Käfer weist auf Hirschkäfer hin
Fz vom 3. Juli 2012
Aus einem Eichen-Baumstumpf schnitzt Katrin Förster einen Hirschkäfer als Hinweis auf die nahe gelegene Hirschkäfer-Wiege im FFH-Waldgebiet am Burgberg. von Peter Bienhaus
Mit der Motorsäge hat sie die groben Konturen herausgearbeitet. Nun macht sie noch die Feinheiten mit ihrem Schnitz-Werkzeug. Zusätzlich wird sie auf einem alten Eichen-Baumstamm, der an die Wegegabelung gelegt wurde, den Weg zur Holz-Skulptur und zur Hirschkäfer-Wiege beschreiben. Die „Hirschkäfer-Wiege“ wurde von Forstleuten am Südhang des Burgberges angelegt. „Diese Aktion ist eine Naturschutz- und Erhaltungsmaßnahme für den Hirschkäfer“, erläuterte Revierförster Jochen Hörder. Im 27,8 Hektar großen Mischwald gibt es keine Forstwirtschaft, jedoch einen Pflegeplan. Am Waldrand oberhalb des Friedhofparkplatzes wurde der als „Hirschkäfer- Wiege“ bezeichnete Holzhaufen errichtet. Unter dem Motto „Der Hirschkäfer im Burgberg“ fand eine Ausstellung des Frankenberger Forstamtes im April in der Sparkasse in Battenberg statt. Außer großen Informationstafeln und Broschüren waren mehrere Exponate von Diplom-Forstingenieur Eberhard Engelbach aus Battenberg zu sehen. Der vom Aussterben bedrohte Hirschkäfer ist zum Insekt des Jahres 2012 gekürt worden. Revierleiter Jochen Hörder weist darauf hin, dass die Hirschkäfer in den Sommermonaten auftreten. Hessen-Forst hat zur großen „Hirschkäfer-Pirsch“ aufgerufen. Hörder bittet, ihm zu melden, wenn Hirschkäfer gesehen oder gefunden werden. Wenn möglich, soll der Fund fotografiert werden.
Foto1: Hirschkäfer in Holz: Im Wald am Burgberg nahe der neu angelegten Hirschkäfer-Wiege werden zwei besondere Wegweiser erstellt. Katrin Förster schnitzt die Hirschkäfer-Figur auf einem Eichen-Baumstumpf und das Hinweisschild an der Wegegabelung. Revierleiter Jochen Hörder bittet um Meldungen über gefundene Hirschkäfer. Foto: Peter Bienhaus
Foto2: Die Konturen werden mit der Motorsäge herausgearbeitet. Foto; Peter Bienhaus
Der Hirschkäfer ist Insekt des Jahres 2012. Er ist in Deutschland sehr selten geworden. Die Tiere sind bis zu neun Zentimeter groß und damit die größten Käfer in Mitteleuropa. Nur die Männchen haben die gewaltigen, großen „Geweihe“, mit denen sie miteinander kämpfen. Die etwas kleineren Weibchen kann man aufgrund ihrer Größe von sechs Zentimetern trotzdem sofort als Hirschkäfer, wissenschaftlich Lucanus cervus, erkennen. Mit den „Geweihen“, den rund drei Zentimeter langen Oberkiefern, nehmen die Männchen keine Nahrung auf. Nur bei Rivalenkämpfen und zum Festhalten der Weibchen während der Paarung werden sie gebraucht. Die Hirschkäfer schwärmen von Mitte Juni bis Ende Juli an lauen Abenden mit lautem Brummen in Laubwäldern. Sie lieben besonders alte Eichen. (r)