Aktuelles aus der Jägervereinigung
Gemeinschaftlicher Einsatz der Jägerschaft bei Vermisstensuche in Frankenberg

Am Mittwoch, den 28. Mai, wurde die 74-jährige Margarete K. aus Frankenberg (Eder) als vermisst gemeldet. Umfangreiche Suchmaßnahmen wurden sofort durch Polizei und Feuerwehr eingeleitet. Dabei kamen unter anderem ein Polizeihubschrauber, Drohnen, Mantrailer-Hunde und zahlreiche Einsatzkräfte zum Einsatz. Trotz intensiver Bemühungen in den ersten Stunden und Tagen blieb die Suche leider ohne Ergebnis.
Nachdem die polizeilich koordinierten Maßnahmen zunächst keine neuen Hinweise erbrachten, entschloss sich die Jägervereinigung Frankenberg e.V. in enger Abstimmung mit den Angehörigen und der Polizei zu einer eigenen, ergänzenden Suchaktion die sich schwerpunktmäßig auf Gebiete konzentrierte, die nicht durch Wärmebildtechnik aus der Luft abgesucht werden konnten oder bisher unberücksichtigt blieben. Innerhalb von nur 18 Stunden Vorbereitungszeit konnten so rund 150 Jägerinnen und Jäger, anerkannte Schweißhundeführer, Hundeführer sowie weitere Helferinnen und Helfer aus der Bevölkerung mobilisiert werden – eine außergewöhnliche Leistung, die einmal mehr den besonderen Zusammenhalt unserer Jägerschaft unter Beweis stellt.
Unser Dank gilt allen Beteiligten, die unter teilweise schwierigen Wetterbedingungen mit großem persönlichem Engagement geholfen haben. Es war ein starkes Zeichen der Solidarität und Verbundenheit – insbesondere, da der Sohn der vermissten Frau Mitglied unserer Jägervereinigung ist. Die Bereitschaft so vieler, sich kurzfristig an der Suche zu beteiligen, spricht für sich.
Die Organisation dieser kurzfristigen Aktion erfolgte über unseren WhatsApp-Kanal und wurde dann von unseren Mitgliedern in die weitere Jägerschaft kommuniziert. Diese Plattform hat sich somit als unverzichtbares und zuverlässiges Kommunikationsmittel erwiesen, um in kurzer Zeit viele Mitglieder direkt zu erreichen.
Abschließend bitten wir um Verständnis, dass wir mit Rücksicht auf die Familie der Vermissten sowie des Vorstands auf eine weiterführende Berichterstattung verzichten und keine Rückfragen aus der Bevölkerung beantworten werden. Hinweise oder neue Erkenntnisse sind ausschließlich an die Polizei Frankenberg (Eder) unter Tel. 06451 / 72030 oder jede andere Polizeidienststelle zu richten.
Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie – wir hoffen weiterhin auf ein gutes Ende.
Arbeitseinsatz auf dem Schießstand

Am 25. April fand ein Arbeitseinsatz der Jägervereinigung Frankenberg statt, bei dem sich 15 engagierte Mitglieder beteiligten. Am Vormittag wurden bei ante-holz Hackschnitzel und Rundhölzer abgeholt und anschließend am Trappstand ausgebracht. Der Transport vom Werksgelände zum Schießstand wurde dabei freundlicherweise von Martin Hecker organisiert. Dank des kurzfristigen Einsatzes von Luis Sprenger, der noch einen Traktor mit Frontlader organisieren konnte, gelang es, die Hackschnitzel rechtzeitig und effizient zu verteilen, da am folgenden Samstag die Schießprüfung der Jungjäger stattfand. Neben dem Ausbringen der Hackschnitzel wurde der gesamte Schießstand gründlich gereinigt, und der Zaunbereich wurde freigeschnitten. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich für ihre Unterstützung gedankt – und vielleicht finden beim nächsten Einsatz noch ein paar mehr Mitglieder den Weg zum Stand.

DEVA- Seminar für verantwortliche Aufsichtspersonen auf Schießstätten und Jagdparcours Buke

Fortbildung des Schießstandteams
Unser Schießstandteam hatte kürzlich die Möglichkeit, an einem Seminar der DEVA e. V. in Altenbeken-Buke teilzunehmen. Die Deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd- und Sportwaffen ist eine Institution mit hoher fachlicher Autorität, die sich der Sicherheit und dem verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen verschrieben hat.
Im Fokus des Tages stand die Teilnahme am Seminar für verantwortliche Aufsichtspersonen auf Schießstätten. Dieses bundesweit anerkannte Qualifizierungsangebot richtet sich an Jägerinnen und Jäger, die als Aufsichtspersonen benannt werden sollen und in dieser Funktion für die Sicherheit auf Schießständen verantwortlich sind. Die Schulung vermittelte wesentliche rechtliche Grundlagen – darunter zentrale Begriffe des Waffenrechts sowie konkrete Paragrafen des Waffengesetzes und der Allgemeinen Waffengesetz-Verordnung, wie etwa § 27 WaffG oder § 10 AWaffV. Neben der Theorie ging es auch um praxisnahe Hinweise, wie sich Aufsichtspflichten effektiv umsetzen lassen. Alle Teilnehmer erhielten am Ende eine Teilnahmebescheinigung sowie ein umfangreiches Informationspaket mit Gesetzestexten und Leitfäden für die praktische Arbeit auf Schießständen. Besonders positiv hervorzuheben war die strukturierte, aber zugleich praxisorientierte Vermittlung der Inhalte, die den Tag sehr kurzweilig und gewinnbringend gestaltete.
Im Anschluss an die Schulung führte uns der Weg hinaus auf das weitläufige Gelände des Jagdparcours in Buke. Die landschaftlich reizvolle Lage, eingebettet in ein rund 30 Hektar großes, bewaldetes Areal, bot ideale Bedingungen für das jagdliche Flintenschießen. Die 22 über das Gelände verteilten Schützenstände ermöglichten es, eine Vielzahl jagdnaher Situationen realitätsgetreu zu üben – von aufsteigenden oder abstreichenden Hähnen über schnelle Tauben in unterschiedlichen Winkeln bis hin zu quer fliegendem Wild wie Enten oder Kaninchen. Unter fachkundiger Begleitung durch die Aufsicht konnten wir uns mit den variantenreichen Wurfmaschinen vertraut machen. Besonders eindrucksvoll war die Vielfalt der Wurfszenarien, die weit über klassische Disziplinen wie Trap oder Skeet hinausgingen. Die technische Qualität des Geländes, die gut ausgebauten Schützenstände – viele davon mit Schutzhütten, Waffenständern und Sitzmöglichkeiten ausgestattet – sowie das hohe Maß an Sicherheit durch verpflichtende Schutzausrüstung machten den Besuch zu einem echten Highlight.
Der Fortbildungstag war für unser Team, begleitet vom 1.Vorsitzenden Jens P. Tripp, eine rundum gelungene Erfahrung – eine Kombination aus fachlicher Weiterbildung, praxisnaher Übung und kameradschaftlichem Austausch. Wir blicken mit großer Zufriedenheit auf diesen Tag zurück und nehmen nicht nur wertvolles Wissen, sondern auch neue Ideen für unsere Tätigkeit auf dem Schießstand mit nach Hause.
Die Hegeschau des Jagdjahres 2024/25

Hegeschau im Philipp-Soldan-Forum Frankenberg: Austausch und Einblick in den Wildbestand
Die Hegeschau der Rotwildhegegemeinschaften Burgwald/Kellerwald und Rothaargebirge sowie der Muffelwildhegegemeinschaft fand in diesem Jahr im Philipp-Soldan-Forum in Frankenberg statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Jägervereinigung Frankenberg. Rund 100 Teilnehmer, darunter Jäger, Forstbedienstete und Vertreter der Politik und Verwaltung, nutzten die Gelegenheit, sich ein aktuelles Bild vom Zustand des heimischen Rot- und Muffelwildbestandes zu verschaffen und die vorgelegten Trophäen fachlich zu begutachten.
In seiner Begrüßung führte Jens P. Tripp, Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg, mit einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des Trophäenkultes in die Veranstaltung ein. Er wies zugleich auf die Verantwortung der Jägerschaft hin, in Zeiten zunehmender Waldschäden durch Trockenheit, Stürme und Insektenbefall regulierend in den Wildbestand einzugreifen. Dabei betonte er die Notwendigkeit, das Gleichgewicht zwischen Wild und Wald langfristig zu sichern. Zudem warb er für Geschlossenheit innerhalb der Jägerschaft, auch bei unterschiedlichen Ausrichtungen in der Jagdausübung, um gemeinsam den Natur-, Wald- und Artenschutz im Landkreis zu gewährleisten.
Matthias Clement von der Unteren Jagdbehörde des Landkreises Waldeck-Frankenberg dankte der Jägervereinigung für die Organisation und Durchführung der Trophäenschau sowie den sachkundigen Jägerinnen und Jägern, die sich ehrenamtlich bei der Bewertung der Trophäen und in den Hegegemeinschaften engagieren. Er verwies auf die seit Februar 2024 geltende neue Schalenwildrichtlinie, deren Ziel es ist, Schälschäden und Verbiss zu reduzieren. In beiden Rotwildhegegemeinschaften Rothaargebirge und Burgwald/Kellerwald habe es aufgrund einer angepassten Bejagung keine Grenzüberschreitungen gegeben. Im Hinblick auf die weiterhin bestehende Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest hob Clement die Bedeutung einer nachhaltigen Bejagung des Schwarzwildes hervor.
Den Streckenbericht präsentierte Heinrich Engelhard, Ehrenvorsitzender der Jägervereinigung und Kreisjagdberater. Er stellte fest, dass sich Reh- und Rotwildbestände trotz anhaltender Bejagung stabil zeigten. Der Lebensraum des Rehwildes verlagere sich zunehmend in den Wald, wo die Tiere aufgrund von sich verändernden Vegetationsverhältnissen ausreichend Äsungsflächen und Deckung finden.
Ein zentrales Element der Veranstaltung war der Vortrag von Ulrich Franke vom Wildlifemonitoring. Er stellte die Ergebnisse der aktuellen Befliegung der Flächen der Rotwildhegegemeinschaft Burgwald-Kellerwald und des Nationalparks Kellerwald-Edersee vor. Die Zählung ergab eine geschätzte Frühjahrs-Population von etwa 450 bis 500 Stück Rotwild. Auffällig war die ungleichmäßige Verteilung der Tiere innerhalb des Gebietes. Im Bereich des Nationalparks wurde zudem festgestellt, dass der Damwildbestand inzwischen den Rotwildbestand übersteigt. Im Anschluss an den Vortrag folgte eine rege Diskussion, die das Interesse der Teilnehmer an der Thematik unterstrich.
Für die musikalische Umrahmung sorgten die Jagdhornbläsergruppe der Jägervereinigung unter der Leitung von Carmen Mess.
Führungswechsel bei der Jägervereinigung Frankenberg

Viel Applaus für Engelhard: Vorsitzender der Jägervereinigung verabschiedet
In einer bewegenden Jahreshauptversammlung der Jägervereinigung Frankenberg ging eine Ära zu Ende: Heinrich Engelhard, der die Geschicke des Vereins über fast drei Jahrzehnte hinweg maßgeblich mitgeprägt hat, trat nicht erneut für den Vorsitz an. Vor rund 70 Mitgliedern blickte er in Battenfeld auf eine Zeit zurück, die von enormem Wandel, aber auch von gemeinsamer Stärke geprägt war. In seiner Ansprache erinnerte er an die Anfänge seiner Amtszeit – an Schulden, die es zu bewältigen galt, an Herausforderungen, die gemeistert wurden, und an ein Fundament, das heute soliden Bestand hat. Sein prägnanter Vergleich „vom Lodenmantel zum Laptop“ spiegelte treffend wider, wie sich das Wesen der Jagd und der Jägerschaft in dieser Zeit verändert hat. Dabei hat er es stets verstanden, den Spagat zwischen traditionellem Jagdverständnis und den Ansprüchen einer zunehmend modernen Gesellschaft zu meistern.
Engelhards Engagement reichte weit über die Verwaltung hinaus. So setzte er sich unter anderem für die „Rhodener Erklärung“ ein, die unseren heimischen Wald fit für die Zukunft machen soll. Auch seine Verbundenheit mit sozialen Themen, wie etwa der „Aktion Advent“, zeugt von einem tiefen Verantwortungsbewusstsein – nicht nur für Natur und Wild, sondern auch für die Menschen in unserer Region. Der langanhaltende Applaus und der herzliche Dank des Vorstands, vertreten durch Matthias Eckel und Axel Schröder, sowie seiner Frau Sigrid, zeigten deutlich, wie sehr seine Arbeit geschätzt wurde.
Mit der Wahl von Jens P. Tripp, akademischer Jagdwirt (BOKU Wien) und als Leiter Marketing sowie Leiter des Produktmanagements in der Sägeindustrie tätig, stellt sich die Jägervereinigung nun zukunftsorientiert auf. Ihm zur Seite stehen mit Axel Schröder, Oberstleutnant der Bundeswehr, und Matthias Eckel, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands, ebenso kompetente wie engagierte Persönlichkeiten. Klinikseelsorgerin Sabrina Niemeyer übernimmt das Amt der Schriftführerin. Mit dieser breit aufgestellten Führungsriege sieht sich der Verein bestens gewappnet für kommende Aufgaben.
Die feierliche Übergabe der Jägerbriefe und die Ehrung langjähriger Mitglieder, allen voran Reinhard Brandl für 60 Jahre Treue, verliehen der Versammlung einen würdigen Abschluss. Musikalisch begleitet von der Bläsergruppe und getragen von einem starken Gemeinschaftsgefühl, schloss sich ein geselliges Beisammensein an..
