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Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Seltene Albino-Rehe mit Nachwuchs

 

Frankenberg. Weiße Rehe, Albinos, gelten in der Natur als große Seltenheit. Im Kreisteil Frankenberg, nähere Ortsangaben sind aus Schutzgründen nicht erwünscht, sind zur Zeit zwei weibliche, weiße Rehe (Ricken) bekannt. Beide hatten braune, also wildfarbene Mütter. Beide brachten in diesem Frühjahr Kitze zur Welt, die jeweils wildfarben sind, also ein braunes Fell mit weißen Tupfen haben. Diese Farbwechsel sind an Hand der Mendelschen Gesetze aus der Vererbungslehre ganz einfach zu erklären. In einem Fall ist bei der Ricke, die im letzten Jahr bereits ihr erstes, braunes Kitz zur Welt brachte, dieses mit großer Wahrscheinlichkeit verlorengegangen. Es könnte dem Fuchs zum Opfer gefallen sein. Die zweite Albino-Ricke setzte in diesem Jahr ihr erstes Kitz. Dieses ist kräftig und folgt seiner Mutter inzwischen auf Schritt und Tritt. In Absprache mit den zuständigen Jagdpächtern und Jagdaufsehern beide zusammen im Bild zu dokumentieren, war eine schwierige Angelegenheit. Es waren nicht wenige Ansitze nötig, bis es schließlich bei starker Dämmerung und nicht optimalen Wetterbedingungen gelang, Fotos von dieser Seltenheit zu machen. (zqa)

 

Foto: Dieses verborgen im Kreisteil Frankenberg lebende Albino-Reh setzte in diesem Jahr ihr erstes Kitz. Es ist braun und folgt jetzt seiner Mutter, der Ricke, auf Schritt und Tritt. Foto: G. Kalden

Fz vom 24. Juli 2012

„Ich kann ja nicht den ganzen Tag nur lesen“

Zeit für Reisen, Ehrenamt und Modelleisenbahn: Der Leiter des Burgwalder Forstamts geht Ende Juli in den Ruhestand

Eberhard Normann hat das heutige Aussehen des Burgwalds entscheidend mitgeprägt: 27 Jahre war er der Leiter des Forstamts.In der Zeit hat er mit den Revierförstern Jahr um Jahr festgelegt, welche Bäume gepflanzt, wo aufgeforstet und wo gepflegt wird. -von Patricia Kutsch

Burgwald-Bottendorf. Als Forstreferendar hat Eberhard Normann den Burgwald nach seinem Studium kennengelernt – nach einigen Zwischenstationen kam er dorthin zurück und übernahm die Leitung des Forstamts in Bottendorf. Insgesamt 27 Jahre kümmerte er sich um den Wald, dessen tierische Bewohner und die Pflanzen. Zum Ende des Monats geht der 65-jährige Förster in den Ruhestand – und hinterlässt seinem Nachfolger einen 20 000 Hektar großen Wald, 44 Mitarbeiter und Einnahmen von durchschnittlich neun Millionen Euro im Jahr. Aufforsten und jagen Geprägt gewesen sei die Arbeit im Burgwald von Windwürfen, erinnert sich Normann. Insgesamt sechs Orkane haben in seiner Amtszeit viele Bäume umgeworfen. „Deswegen müssen wir die Flächen dort wieder aufforsten.“ Wie der Wald in Zukunft aussehen soll – an dieser Frage hat Normann gerne gearbeitet. So gehörte es immer wieder zu seinen Aufgaben, mit festzulegen, welche Bäume an welcher Stelle gepflanzt werden. Der Klimawandel etwa bestimme mit, welche Bäume in Zukunft häufiger in heimischen Wäldern anzutreffen seien. Im Burgwald könne es die Douglasie sein – denn der Fichte werde es zu trocken und zu warm. Was gepflanzt wird, ist aber auch vom Geld abhängig: Rund 20 000 Euro kostet ein Hektar Buchenwald. Das Aufforsten brachte einen weiteren Arbeitsschwerpunkt mit sich: Rehe fressen mit großer Vorliebe die Rinde von jungen Bäumen. Deswegen dürfen sich nicht zu viele im Wald tummeln. Rund 1000 Tiere werden laut Normann jedes Jahr im Burgwald geschossen. Er ging immer mit auf die Jagd, bereitete die Treibjagden sorgfältig mit vor. „Für mich war das nicht Hobby, sondern Arbeit“, erzählt der Forstmann. In seinem Wald kennt der Förster jeden Feldweg, jeden Tümpel, die Trockenwiesen und die heimischen Tiere. „Hier gibt es viele Tier- und Pflanzenarten, die es teilweise hessenweit nicht mehr gibt“, sagt er und zeigt auf den fleischfressenden Wasserschlauch. „Meine Arbeit ist so abwechslungsreich. Ich habe die Wahl keinen Tag bereut.“ Normanns Karriere begann mit einem Forststudium. Anschließend kam er als Referendar in den Burgwald – damals noch das Forstamt Wolkersdorf. Danach kam er unter anderem nach Fulda und Diemelstadt und 1980 als Dezernatsleiter zur Bezirksdirektion für Forsten und Naturschutz in Darmstadt. Fünf Jahre später zog es ihn als Forstamtsleiter zurück in den Burgwald. Normanns Vater war schon Förster. In dessen Fußstapfen ist der gebürtige Bad Sodener getreten. „Ich bin damit aufgewachsen und wusste, was auf mich zu kam.“ Früh sei er schon mit seinem Vater zur Jagd gegangen. Anders sei der Beruf heute doch: „Früher saßen die Waldarbeiter um ein offenes Feuer. Heute haben sie Schutzhütten mit Gasheizung“, sagt er. Motorsägen habe es auch nicht gegeben – da fiel am Tag nur ein Baum, heute seien es zwei Bäume in einer Stunde. Damals kamen auf ein Revier von 650 Hektar Wald 15 Waldarbeiter. Heute sind es nur noch drei Waldarbeiter auf 2000 Hektar. In seinem Ruhestand will Normann seine Modelleisenbahn fertig bauen: „Da baue ich seit meiner Kindheit dran. Fertig ist sie noch lange nicht.“ Reisen stehen ebenfalls auf dem Programm – aber keine besonders großen. „Das kann man auch während der beruflichen Zeit.“ Normann will lieber Deutschland entdecken – einige wenige Flecken, die er noch nicht kennt, erkunden. „Und ich will beschäftigt sein und weiter Kontakte knüpfen“ – deswegen will der Förster sich eine ehrenamtliche Beschäftigung im Sozialen suchen. „Ich kann ja nicht den ganzen Tag nur lesen“, sagt er mit einem Lachen. Der bisherige Vöhler Forstamtsleiter Eberhard Leicht übernimmt zum 1. Januar 2013 das Burgwalder Forstamt. Bis dahin leitet der stellvertretende Forstamtsleiter Arno Süßmann die Arbeit in Bottendorf.

 

Foto: Eberhard Normann war 27 Jahre Leiter des Burgwalder Forstamts. In dieser Zeit saß er nicht nur im Büro, er war auch viel mit seinen Mitarbeitern im Wald unterwegs. Bei einem seiner letzten Rundgänge in der vergangenen Woche besuchte er auch die beiden Forstarbeiter Lars Bettenhausen (links) und Norbert Ruckert in der Rodaer Revierförsterei. Foto: Patricia Kutsch

 

Fz vom 3. Juli 2012

Holz-Käfer weist auf Hirschkäfer hin

Katrin Förster sägt und schnitzt aus einem Baumstumpf einen außergewöhnlichen Wegweiser

Aus einem Eichen-Baumstumpf schnitzt Katrin Förster einen Hirschkäfer als Hinweis auf die nahe gelegene Hirschkäfer-Wiege im FFH-Waldgebiet am Burgberg. von Peter Bienhaus

 

Mit der Motorsäge hat sie die groben Konturen herausgearbeitet. Nun macht sie noch die Feinheiten mit ihrem Schnitz-Werkzeug. Zusätzlich wird sie auf einem alten Eichen-Baumstamm, der an die Wegegabelung gelegt wurde, den Weg zur Holz-Skulptur und zur Hirschkäfer-Wiege beschreiben. Die „Hirschkäfer-Wiege“ wurde von Forstleuten am Südhang des Burgberges angelegt. „Diese Aktion ist eine Naturschutz- und Erhaltungsmaßnahme für den Hirschkäfer“, erläuterte Revierförster Jochen Hörder. Im 27,8 Hektar großen Mischwald gibt es keine Forstwirtschaft, jedoch einen Pflegeplan. Am Waldrand oberhalb des Friedhofparkplatzes wurde der als „Hirschkäfer- Wiege“ bezeichnete Holzhaufen errichtet. Unter dem Motto „Der Hirschkäfer im Burgberg“ fand eine Ausstellung des Frankenberger Forstamtes im April in der Sparkasse in Battenberg statt. Außer großen Informationstafeln und Broschüren waren mehrere Exponate von Diplom-Forstingenieur Eberhard Engelbach aus Battenberg zu sehen. Der vom Aussterben bedrohte Hirschkäfer ist zum Insekt des Jahres 2012 gekürt worden. Revierleiter Jochen Hörder weist darauf hin, dass die Hirschkäfer in den Sommermonaten auftreten. Hessen-Forst hat zur großen „Hirschkäfer-Pirsch“ aufgerufen. Hörder bittet, ihm zu melden, wenn Hirschkäfer gesehen oder gefunden werden. Wenn möglich, soll der Fund fotografiert werden.

 

Foto1: Hirschkäfer in Holz: Im Wald am Burgberg nahe der neu angelegten Hirschkäfer-Wiege werden zwei besondere Wegweiser erstellt. Katrin Förster schnitzt die Hirschkäfer-Figur auf einem Eichen-Baumstumpf und das Hinweisschild an der Wegegabelung. Revierleiter Jochen Hörder bittet um Meldungen über gefundene Hirschkäfer. Foto: Peter Bienhaus

Foto2: Die Konturen werden mit der Motorsäge herausgearbeitet. Foto; Peter Bienhaus

 

Stichwort:

Hirschkäfer:

Der Hirschkäfer ist Insekt des Jahres 2012. Er ist in Deutschland sehr selten geworden. Die Tiere sind bis zu neun Zentimeter groß und damit die größten Käfer in Mitteleuropa. Nur die Männchen haben die gewaltigen, großen „Geweihe“, mit denen sie miteinander kämpfen. Die etwas kleineren Weibchen kann man aufgrund ihrer Größe von sechs Zentimetern trotzdem sofort als Hirschkäfer, wissenschaftlich Lucanus cervus, erkennen. Mit den „Geweihen“, den rund drei Zentimeter langen Oberkiefern, nehmen die Männchen keine Nahrung auf. Nur bei Rivalenkämpfen und zum Festhalten der Weibchen während der Paarung werden sie gebraucht. Die Hirschkäfer schwärmen von Mitte Juni bis Ende Juli an lauen Abenden mit lautem Brummen in Laubwäldern. Sie lieben besonders alte Eichen. (r)

Am Samstag 07. Juli 2012 referierte Norbert Happ, ehemaliger Revierförster im Kottenforst bei Bonn, über seine langjährigen Erfahrungen mit dem Schwarzwild. Die am 11.05.2012 neu gegründete Interessengemeinschaft Schwarzwild (IGS) im Raum Medebach-Winterberg-Hallenberg-Lichtenfels sowie den daran angrenzenden Revieren - 140 Reviere/52.000 ha -, hatte Norbert Happ nach Frankenberg in die Ederberglandhalle eingeladen. Gegen 14 Uhr begrüßte Alfons Brocke den Referenten sowie ca. 85 Jäger und Landwirte recht herzlich. Brocke bedankte sich bei der Waldeckischen Jägerschaft, der Jägervereinigung Frankenberg, den Hegeringen Medebach, Winterberg-Hallenberg sowie der Hegegemeinschaft Lichtenfels für die Unterstützung und Kostenübernahme. Er umriss kurz die Ziele der IGS und übergab das Wort an Norbert Happ.

 

In seinem Vortrag trug der Referent die Entwicklung des Schwarzwildes in Deutschland und die seiner Erforschung von W. Kiessling 1925 und B. O. Oloff 1951 über u.a. L. Briedermann, H. Meynhardt, C. Stubbe bis zu K. Pohlmeyer, G. Sodeikat, D. Pfannenstiel, P. Müller und vielen anderen heutigen Forschern vor. Das real existierende Schwarzwildproblem wurde behandelt: Populationshöhe, Schadenssituation, Schweinepest und Nichterreichung des Hegeziels. Lösungen und Erfolge wurden anhand der fast vierzigjährigen Arbeit der Hochwildhegegemeinschaft Kottenforst-Süd aufgezeigt und nachgewiesen. Der zwei und eine halbe Stunde dauernde Vortrag war gegliedert in einen theoretischen Teil, einen Diateil und einen Filmteil. Letzterer zeigte Einiges aus den Begegnungen des Referenten mit „seinen“ Sauen.

 

Im Deutschen Reich kamen in den dreißiger Jahren jährlich um die 30.000 Sauen zur Strecke. Im Schnitt der letzterfassten 10 Jahren fielen in der heutigen Bundesrepublik fast eine halbe Million jährlich; die geringste Strecke lag 2006/07 bei 287.000, die höchste zunächst 2001/02 bei 532.000. Dann folgte im Jagdjahr 2008/09 der Rekord mit fast 647.000 Stücken Schwarzwild.. In den beiden folgenden Jahren fielen 440.000 und 585.000 Stück. Die Strecke des Jagdjahres 2011/12 ist noch nicht veröffentlicht, sie wird erheblich unter dem 10-Jahresschnitt liegen; im laufenden Jagdjahr kann man nach der Vollmast des vergangenen Herbstes von einem ganz hohen Zuwachs und eine entsprechenden Strecke ausgehen.

 

Zu den Schäden erläuterte Norbert Happ u.a., dass alle Aktivitäten des Wildes zunächst natürliche Lebensäußerungen sind und erst zum Schaden werden, wenn wirtschaftliche oder existenzielle Belange des Menschen betroffen sind. Er machte klar, dass die Erlegung einer einzigen Sau die Schäden drastisch steigern oder senken kann, je nach dem, welches Stück und wo man es erlegt. Auf das Modellprojekt von Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BELV), Deutschem Bauernverband (DBB) und DJV wurde verwiesen, bei dem unter Projektleitung des DJV Untersuchungen durchgeführt wurden, wie man durch Gliederung großer Maisschläge mit Zwischenfruchtanbau die Bejagung verbessern und die Schäden verringern kann. Zur Bekämpfung des Klassischen Europäischen Schweinepest bei Wildschweinen müssen die Jäger unbedingt beitragen durch unermüdliche Bemühungen vor allem um die richtige Bejagung zur Bestandesregulierung und durch kompromisslose Hygiene. Für die Bauern, die wichtigsten Partner des Jägers, ist die EPS in ihren Ställen die Katastrophe schlechthin. Schonzeitaufhebung und Bejagung der stärkeren Sauen sind absolut kontraproduktiv, da über 80 % der Virusträger und -ausscheider die Frischlinge sind, davon drei Viertel die unter 6 Monate alten. Als Hegeziel bezeichnete Norbert Happ die genügende Anzahl ausgewachsener Tiere beiderlei Geschlechts, die vor allem für den geordneten und zügigen Ablauf von Rauschen, Frischen, Raum- und Zeitnutzung wichtig sind. Die Bedeutung einer ausreichenden Anzahl von Keilern im Bestand wird allgemein unterschätzt.

 

Die Biologie der Sauen nahm einen breiten Raum im Referat von Norbert Happ ein. Schwarzwild lebt wie alle sozial orientierten Wildarten in Sozietäten, die matriarchalisch ausgerichtet sind. Die älteste führende Bache ist als Leitbache Führerin einer Rotte oder eines Familienverbandes. Ihr in schadensträchtigen Flächen schlechte Erfahrung durch den Abschuss von Frischlingen zu verschaffen, dient deutlich der Schadensminderung. Eine Bache in einem Familienverband kann nämlich, wenn sie denn 12 Jahre alt wird, etwa 150-mal den Tod eines Familienmitgliedes erleben und aus dem Geschehen entsprechende Schlüsse ziehen. Durch den Abschuss einzelner Bachen, auch von Milch unabhängigen Frischlingen, schafft man „marodierende Jugendbanden“ mit hoher Schadenstätigkeit. Die Leitbache synchronisiert die Rausche aller geschlechtsreifen weiblichen Tiere der Gruppe, wobei die weiblichen Frischlinge je nach Entwicklung in großer Zahl mit einbezogen werden. Diese Koordination war immer der Garant dafür, dass im Rottenverband die Überlebenschance der Frischlinge höher war, als die der allein frischenden Bachen. Seit einigen Jahrzehnten ist das durch bessere Lebensbedingungen so außer Kraft gesetzt, dass nachweislich in Beständen ohne stabile Rottenstrukturen die Vermehrung deutlich höher ist als in solchen mit intakten Mutterrotten, deren Zuwächse allerdings auch wesentlich höher liegen als früher. Der Grund ist die höhere Fötenzahl infolge besserer Lebensbedingungen. Während H. Meynhardt vor drei Jahrzehnten noch 2,6 Frischlinge bei Frischlingsbachen nachwies, hat sich die Zahl inzwischen verdoppelt. Die Frühreife junger Sauen bewirkt, dass um die 85 % des jährlichen Nachwuchses aus der Jungendklasse - also von Frischlingen und Überläufern - und nur etwa 15 % aus der Altersklasse stammen.

Schwarzwild ist die einzige Schalenwildart, die auf bessere Lebensbedingungen – vor allem Fraß - gnadenlos mit immer weiter ansteigendem Zuwachs reagiert.

 

Männliche Tiere werden im Überläuferalter aus der Rotte ausgestoßen, sie leben zunächst in Gruppen oder einzeln und fallen in diesem Alter oder wenig später in viel zu hoher Zahl der Kugel zum Opfer. Das verschiebt das Geschlechterverhältnis zugunsten des weiblichen Wildes, wirkt damit zuwachssteigernd und führt dazu, dass die Lebensabläufe durcheinander geraten und rund ums Jahr gefrischt wird. Von allen biologischen Grundregeln gibt es wie bei allen Lebewesen Ausnahmen, die wir akzeptieren müssen

 

Die Grundsätze der Bejagung müssen einfach sein und sich an den Beutegreifern orientieren, bei den Sauen vornehmlich am Wolf, dem für die Sau wichtigsten Praedatoren. Er jagt überwiegend junges und das wenige wirklich alt gewordene Wild, gesundes erwachsenes jagt er erst gar nicht an. Je mehr sich Schwarzwild aus der Jugend heraus vermehrt, desto mehr muss der Jäger hier eingreifen und besonders Frischlinge jeden Alters jagen, als ob er sie denn ausrotten wollte. Erwachsene Stücke fallen meist in genügender Zahl durch jagdlichen „Verschnitt“; völlige Fehlerlosigkeit ist ohnehin unmenschlich.

Die einschlägigen Bejagungsmodelle sind schlüssig, wenn sie richtig und ausreichend fleißig in Anwendung kommen. Der Eingriff kann bei redlichem Bemühen vielfach schon bei jungem Wild auf das weibliche ausgerichtet werden, beschlagene Stücke sind dabei weder ein rechtliches noch ethisches Problem. Deren Erlegung, bevor sie zu führenden Tieren werden, ist zielführend. Von einem Frischling hat man bis zum Höchstalter noch 70 bis 80 Frischlinge zu erwarten, von einer vierjährigen Bache nur noch etwa die Hälfte. Sauen brauchen Ruhe, Fraß, Deckung und fleißige Jäger mit Herz und Verstand. Beim Schwarzwild heißt: Hegen wollen, jagen müssen! Alles was sich deutlich Zuwachs steigernd auswirkt, von unsinnigen Futtereinträgen bis zu liberalen Abschussvorgaben muss vermieden werden. Die Gemeinsamkeit von Ziel und Handeln sowohl bei Einzeljagd als auch bei Bewegungsjagden ist ein wichtiger Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Wollen und Wissen gehören unabdingbar zusammen. Die jagdliche Ethik als Forderung zu gerechtem Handeln gegenüber allen Lebewesen, mit denen der Jäger zu tun hat, unterscheidet den Geistmenschen vom Instinkttier. Die Beachtung der wichtigsten Beziehung von Tieren untereinander, vor allem dem Mutter-Kind-Verhältnis und die konsequente Nachsuche kranken Wildes sind die wichtigsten Eckpfeiler unserer Waidgerechtigkeit.

 

Norbert Happ wünschte der neu gegründeten Interessengemeinschaft viel Erfolg und trotz aller auftretenden Schwierigkeiten und Probleme Freude mit dem Schwarzwild und seiner Bejagung.

 

Gold für Frankenberger Hornbläser

Jägervereinigung präsentiert sich bei Bundeswettbewerb in Westfalen und erreicht 773 Punkte

Eine Hornfesselspange in Gold haben die Bläser der Frankenberger Jägervereinigung gewonnen. Sie nahmen am Bundeswettbewerb im Es-Parforcehornblasen teil.

Frankenberg/Harsewinkel. Alle zwei Jahre findet der Bundeswettbewerb im Es-Parforcehornblasen statt. Die Bläsergruppe der Frankenberger Jägervereinigung war zum zweiten Mal dabei. Im westfälischen Harsewinkel spielten die Frankenberger mit 26 weiteren Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet – von Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz bis Brandenburg sowie eine Gastgruppe aus Luxemburg. Bei strömendem Regen gingen die Gruppen an den Start innerhalb der Mauern des Klosterinnenhofs. Die Frankenberger reisten bereits mit dem Ziel an, die goldene Hornfesselspange mit nach Hause zu nehmen. Dafür waren 684 Punkte nötig. Intensiv haben die Jagdhornbläser die Pflichtvortragsstücke „Jagdstück", „Gamsschützenmarsch" und das selbst gewählte Stück „Steiermark Jagdfanfare" geübt und vorgespielt. Von 850 möglichen Punkten erhielten die Frankenberger von der Jury 773 Zähler.Die Jagdhornbläsergruppe besteht seit 1967 und ist eine Sparte der Frankenberger Jägervereinigung. Derzeit gehören der Musikgruppe 32 aktive Jagdhornbläser an. Davon spielen 21 Musiker das Parforcehorn. Der musikalische Leiter ist Gerd Lohmann, der Bläserobmann Bernd Hömberg.

Infos gibt es auf der Internetseite www.bläsergruppe- frankenberg.de.