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Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Die Natur geht machmal eigenartige Wege

Text: Gerhard Kalden

Waldeck-Frankenberg. Manchmal geht die Natur ganz eigenartige Wege. Dies bestätigen Beobachtungen in einem kleinen Muffelwild-Bestand im westlichen Bereich des Forstamtes Frankenberg. Dort wurde im letzten Jahr ein weißes Muffellamm geboren (Foto: Muffel01). Was lediglich im Bereich des rechten Schulterblattes einen braunen, wildfarbenen Fleck besitzt. In diesem Jahr ist er zu einem stattlichen Widder herangewachsen (Foto: Muffel02), der gegenüber seinen männlichen Altersgenossen deutlich größer ist und auch bereits längere Schnecken trägt. (In der Jägersprache heißen die Hörner bei Mufflons Schnecken, weil sie einen schneckenartigen Drehwuchs aufweisen.) Ein Förster des Forstamtes bezeichnet den stattlicheren Wuchs als "Luxurierende Verbastardierung" infolge einer Bastardierung. Der weiße Widder ist offenbar kein Albino, da bei ihm keine roten Augen zu erkennen sind, sondern ein sogenanter Weißling.
Im selben Muffelwild-Bestand wurde am 23. Oktober dieses Jahres unerwartet ein ganz junges Muffel-Lamm bei seiner Mutter entdeckt (Foto: Muffel03). Normalerweise setzen Mufflons im zeitigen Frühjahr ihre Lämmer. Auch in dem ungewöhnlich späten Nachwuchs in dieser Muffelwild-Population (Population heißt Fortpflanzungsgemeinschaft) sieht der Forstmann und Jäger ein Indiz dafür, dass in dem Bestand eine Verbastardierung mit Rassen vorliegt, die ganzjährig brünftig sein können. Jedenfalls sind beide Beobachtungen sehr bemerkenswert als Besonderheiten beim einheimischen Wild. Gerhard Kalden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das spät geborene Muffellamm hatte sich kurz zu dem weißen Widder (im 2. Jahr) gesellt. Zwei Besonderheiten in einem Foto. Fotos Gerhard Kalden