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Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Jägervereinigung will mit Landwirten zusammenarbeiten

 

Frankenberg. Die Jägervereinigung will, dass Landwirte und Jäger eng zusammenarbeiten, um den Mähtod von Reh-kitzen zu vermeiden. Die erste frühe Mahd von Wiesen zur Gewinnung von Silage steht an. Gleichzeitig setzen Rehe ihre Kitze in waldnahe Wiesen. In den ersten Tagen ihres Lebens hat die Natur für ihren Schutz vor Feinden gesorgt: Die Kitze kauern sich tief ins hohe Gras, sodass sie nur schwer zu entdecken sind. Zudem sorgen weiße Flecken in ihrem Fell dafür, dass ihr Körper mit der Umgebung verschwimmt. Doch der natürliche Schutz bleibt unwirksam, wenn Kreiselmäher mit hoher Geschwindigkeit das Gras niedermähen. Der Landwirt kann dabei die Kitze nicht entdecken. So kommen alljährlich unzählige Kitze beim Mähen zu Tode.

Ansätze zur Rettung

Jäger im Kreis kämpfen seit Jahren für die Rettung von Jungwild. So wandte etwa Karl-Heinz Heinrichs, früherer Vorsitzender der Jägervereinigung, „Arical" an. Das Mittel soll Wiesen „verstänkern", damit die Ricken ihre Kitze aus dieser Gefahrenzone herausführen. Wildmeister Willi Lotze aus Vöhl tut sich seit Jahren bei der Rettung von Jungwild hervor: Stets spricht er sich mit Landwirten ab. Gemeinsam mit diesen setzte er bereits mechanische Wildretter ein – Rechen vor dem Mähwerk, die Jungwild durch Berührung zur Flucht veranlassen soll. Sie aber können bei den modernen, rasanten Kreiselmähern nicht eingesetzt werden. Erfolgreich ist Willi Lotze, indem er mit Hund und Helfern die Wiesen kurz vor der Mahd mit den schweren Maschinen nach Kitzen absucht. Gefundene Kitze fasst er mit Gras an, setzt sie am Wiesenrand unter einem Karton ab und lässt sie nach der Mahd gleich wieder frei. Die Jäger empfehlen zudem den Einsatz von Plastik-windmühlen in den Wiesen, das Aufstellen von leeren Düngersäcken als Wildscheuchen und den Einsatz von Infrarotdetektoren. (kd)

 

Wildmeister Willi Lotze trägt ein Rehkitz aus einer Wiese, um es vor dem Mähtod zu retten. Foto: Kalden