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Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Gefährliche Fuchsräude im Kreis aufgetreten

Waldeck-Frankenberg. Das seuchenhafte Auftreten von Tollwut und Fuchsbandwurm bei Füchsen ist aus vergangener Zeit noch gut in Erinnerung. Jetzt ist die heimische Fuchspopulation offenbar von einer anderen Seuche, der Fuchsräude, befallen, wie Kreisjagdberater Heinrich Engelhard feststellt. Es ist eine ekelige Hauterkrankung von sogenannten Grabmilben verursacht, die zur Zeit zahlreiche Füchse dahinrafft. Weil die Räude auch den Menschen, Katzen und vor allem Hunde befallen kann, rät der Jagdberater und Vorsitzende der Jägervereinigung Frankenberg, Hundebesitzern dringend, ihre Hunde an der Leine zu führen.  

 

Im Kreis ist die sehr ansteckende Fuchs- räude aufgetreten. Vor allem Hundehalter sollten vorsichtig sein und ihre Tiere an der Leine führen. Bereits infizierte Füchse sehen anfangs genau so aus wie dieser gesunde Jungfuchs. Foto: G. Kalden

 

 

 

Räudiger Fuchs bei Buchenberg erlegt

Wie Heinrich Engelhard berichtet, wurden immer wieder an der hochansteckenden Räude erkrankte Füchse bei Jagden gesichtet. Jetzt konnte am 15. Dezember solch ein erkrankter Fuchs bei Buchenberg erlegt werden. Weiter sei aufgefallen, dass inzwischen weniger Füchse gesehen werden, weil vermutlich bereits viele Füchse dem derzeitigen Seuchenzug zum Opfer gefallen sind. Nach dem Bundesjagdgesetz haben Füchse in Hessen nur Schonzeit während der Setzzeit und der Zeit der Jungenaufzucht, etwa von März bis Mai. Im Forstamt Frankenberg werden derzeit die Mäusejäger als biologische Schädlingsbekämpfer geschont. Lediglich kranke Füchse werden erlegt. Bei der Räude ist jedoch in der Regel ein erkrankter Fuchs erst im Endstadium als erkrankt erkennbar. Ein befallener Fuchs sieht anfangs noch völlig gesund aus. Nach dem Befall mit der mikroskopisch kleinen Grabmilbe mit dem wissenschaftlichen Namen Sarcoptes scabiei, die Bohrgänge in die Haut frisst, in die sie ihre Eier legt und ihren Kot hinterlässt, kommt es zu quälendem Juckreiz. Infolgedessen scheuern sich die erkrankten Tiere zum Beispiel an Bäumen. Dadurch erfolgen Haarausfall und borkige Hautverkrustungen. An überwiegend haarlosen Lunten sind bereits schwer kranke Füchse leicht zu erkennen. Weitgehend enthaarte Füchse frieren, finden kaum noch Gelegenheit zur Nahrungssuche und verenden schließlich elendig. Die Übertragung der Räudemilben erfolgt durch Kontakt der Füchse untereinander, vor allem zur Zeit der Paarung, der Ranzzeit, im Winter. Die Fuchsräude wird von Experten als Ausdruck eines zu hohen Fuchsbestandes gesehen. Die Räude kann in einem Fünf-Jahres-Zyklus auftreten und bleibt meist bis zu zwei Jahren. Wenn sie bei Haustieren, vor allem bei Hunden rechtzeitig erkannt wird, besteht keine Lebensgefahr, wenn rechtzeitig eine entsprechende Parasitenbehandlung durchgeführt wird. Auf jeden Fall, so mahnt der Jagdberater, sollte die derzeitig im Kreis aufgetretene Fuchsräude ernst genommen und die oben erwähnte Vorsorge getroffen werden.

Text: Gerhard Kalden