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Jägervereinigung Frankenberg e.V.



Fragen und Antworten zur ASP

DJV beantwortet die häufigsten Fragen zum Thema Afrikanische Schweinepest (ASP).

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Lust auf Jagdhornblasen??

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Rollende Waldschule

Die „Rollende Waldschule“ der Jägervereinigung Frankenberg e.V.

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Natur des Jahres 2019

Alle „Jahreswesen“ auf einen Blick Wer ist es geworden und wer hat es sich ausgedacht?

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Text: Gerhard Kalden

Naturschutzeinsatz auf dem Burgberg                                                         

Frankenberg. Zu einem gemeinschaftlichen Naturschutzeinsatz trafen sich am Samstag (21.10.) um 9 Uhr Mitglieder der Hegegemeinschaft der Jägervereinigung Frankenberg und der Naturschutzjugend (NAJU) in der NABU-Ortsgruppe Frankenberg an der Liebfrauenkirche, um ein südexponiertes, städtisches Grundstück  zu entbuschen.
Ein entsprechender Einsatz wurde bereits vor zwei Jahren auf dem von der NABU-Ortsgruppe Frankenberg betreuten, städtischen Grundstück durchgeführt. In diesem Jahr legte die Hegegemeinschaft Frankenberg ihren Naturschutztag unter deren Motto “Jäger schaffen Lebensräume” mit dem NAJU-Einsatz zusammen. Frank Seumer als NAJU-Vorsitzender erläuterte die Maßnahme und deren Ziel vor Ort am sonnen-exponierten Südhang des Burgbergs. In der Gruppe der Jäger- und Jägerinnen waren die Jungjäger - Jäger nach bestandener Jägerprüfung - unter der Führung von Reinhard Brandl, Naturschutzbeauftragter der Hegegemeinschaft Frankenberg, an der Maßnahme beteiligt.
Ziel dieses Naturschutzeinsatzes war unter anderem, die Lebensraumverhältnisse der dort vorkommenden Eidechsen und Blindschleichen zu verbessern. Gleichzeitig sollte angesichts des in Untersuchungsgebieten in Deutschland festgestellten, dramatischen Schwunds an Insekten von bis zu 75 Prozent, dieser Tiergruppe geholfen werden. Aber auch für verbesserte Lebensbedingungen der dort wachsenden, seltenen Orchideen sollte dieser gemeinschaftliche Naturschutzeinsatz der Naturschutz-verbände Jäger und NABU (Naturschutzbund Deutschland) sorgen. Aus Altersgründen war es für Reinhard Brandl der letzte derartige Naturschutzeinsatz. Gegen 12 Uhr wurde den Helfern/-innen ein kleiner Imbiss als Dank für deren Einsatz gebote.

 

Foto: Zu einer gemeinschaftlichen Naturschutz-Aktion am Burgberg trafen sich am Samstag Mitglieder der Hegegemeinschaft der Jägervereinigung Frankenberg und der NAJU in der NABU-Ortsgruppe Frankenberg an der Liebfrauenkirche mit Pfarrhaus (im Hintergrund) unter der Leitung von Frank Seumer (ganz links) und Reinhard Brandl, Naturschutzbeauftragter der Frankenberger Jäger (ganz rechts im Bild).           Foto: G. Kalden


Text: Gerhard Kalden

Jägervereinigung bildete Jagdgebrauchshunde aus.

Frankenberg. Bereits am 3. Oktober fand nach etwa einem halben Jahr Ausbildung die Brauchbarkeitsprüfung für Jagdgebrauchshunde unter der Leitung des Obmanns für Hundeausbildung der Jägervereinigung Frankenberg, Wolfgang Hormel (Battenberg), statt. Von sechs gemeldeten Prüflingen bestanden vier die anspruchsvolle Prüfung.
Zu den Aufgaben eines Jagdgebrauchshundes zählen vor allem, der Fährte eines kranken Stück Wildes zu folgen, um es aufzufinden und das Finden und Bergen von erlegtem Wasserwild aus Gewässern. Für solche besonderen Aufgaben sind nur Hunderassen mit spezieller körperlicher Kondition und Gelehrigkeit geeignet, wie zum Beispiel Vorstehhunde oder Jagdterrier. Zu den Prüfungsfächern, den so genannten Modulen, zählen zum Beispiel Gehorsamkeit, Nachsuche auf Wild oder Suchen und Bringen.
Die Prüfung wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Revierführer war in der Gruppe 1 Berufsjäger Bernd Weldner (Battenberg) mit den Richtern Manfred Arnold (Allendorf, Richterobmann), Peter Weigel (Bottendorf) und Alfons Brocke (Dreislar). In der Gruppe 2 war Revierführer Wolfgang Hormel (Battenberg) gleichzeitig auch Richter mit den Richtern Heinz Mütze (Frankenberg-Geismar, Richterobmann) und Herbert Figge (Medebach). Das jeweilige Duo Hund / Hundeführer der Prüflinge waren Ute Seip (Wollmar) mit ihren Rauhhaardackel, Timo Pitz (Frankenberg) mit seinem Weimaraner Vorstehhund, Volkhard Kunst (Hallenberg) mit seiner Schwarzwildbracke), Manfred Steiner  (Vöhl-Buchenberg) mit seinem Münsterländer Vorstehhund, Peter Vitt (Oberasphe) mit seiner Polnischen Bracke und Harry Ernst (Bottendorf) mit seinem Deutschen Jagdterrier. Die Hunde, die die Prüfung bestanden, dürfen nun als Jagdgebrauchshunde bei Jagden eingesetzt werden. In den Ahnentafeln der Hunde finden sich phantasievolle, teils hochtrabende Namen wie zum Beispiel “Bergmann vom Sühnestein“, “Fenja vom Klostersee” oder “Ammon vom Kaiserreich”.
Die Zeugnisausgabe begann ab 13 Uhr im Hotel “Sassor” in Battenberg-Dodenau in gemütlicher Runde, mit Rückbesinnung auf den besonderen Tag für alle Beteiligten.

 

 

Prüfungsleiter Wolfgang Hormel,  bei der Instruktion zur Hundeausbildung mit seinem  Deutschen Jagdterrier.

Foto: G. Kalden

HNA vom 17.08.2017

In die grüne Falle getappt

Waschbär hatte sich selbst in Biotonne gefangen – Allesfresser vermehren sich stark

VON GERHARD KALDEN

SCHREUFA. Nicht schlecht staunte eine Hausfrau, als sie in einem waldnahen Neubaugebiet in Schreufa ihren Bio-Müll in der grünen Tonne entsorgen wollte. Sie kippte den Küchenabfall in die Tonne, die dicht an einer Mauer mit dem Deckel in Höhe der Mauerkrone stand und deren Deckel zur Belüftung mit einem Stöckchen einen Spalt breit angehoben war. Dabei sah sie gerade noch, dass sie den Bio-Müll einem Waschbären, der sich tief unten in der fast leeren grünen Tonne in der Nacht vorher selbst gefangen hatte, über den Körper geschüttet hatte. GUTER RAT TEUER. Guter Rat war nun teuer. Es war Samstag. Das Forstamt Frankenberg war außerhalb der Dienstzeit nicht zu erreichen. Der zuständige Jagdpächter konnte ermittelt und angerufen werden. Der konnte jedoch nicht helfen. Er dürfe in befriedeten Siedlungsbereichen keinen Schuss abgeben und damit den Waschbären bejagen. Es sei aus rechtlichen Gründen einzig Sache des Eigentümers, sich um den Waschbären zu kümmern, sagte er und riet dem betroffenen Ehepaar, den Waschbären wieder laufen zu lassen. Unabhängig davon, erhielten die Eheleute von einem parallel kontaktierten Förster die gleiche Empfehlung. KEINE HÄSSLICHEN TIERE. Waschbären sind keine hässlichen Tiere. Ihr Anblick löst meist Zuneigung aus. Bei vielen Leuten wird ein Zuwendungsbedürfnis aktiviert. Das ist die eine Seite. Andererseits sind die Nachfahren der aus Amerika stammenden Waschbären, von denen am 12. April 1934 im Bereich des heutigen Nationalparkes südlich des Edersees zwei Paare ausgesetzt wurden, zu einem brisanten ökologischen Problem geworden sind. Sie vermehren sich vehement, kaum etwas ist vor den allesfressenden Raubtieren sicher. Sie haben im Kreis eine Graureiher-Kolonie und zwei Kormoran-Kolonien auf dem Gewissen, fressen in großer Zahl im Frühjahr ablaichende Amphibien aus Tümpeln und Teichen. In der Bunstruth haben sie mit großer Wahrscheinlichkeit viele Weinbergschnecken angefressen. Auch Obst, zum Beispiel Zwetschen, stehen auf ihrem Speisezettel. Viele Bodenbrüter wurden ihre Opfer. SCHÄDEN AN HÄUSERN. Nicht zuletzt richten Waschbären oft erhebliche Schäden an Häusern an. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Waschbär-Populationen zu reduzieren. Doch es gibt gesetzliche Hürden, wie Kreisjagdberater und Vorsitzender der Jägervereinigung, Heinrich Engelhard, sagte. Jäger, aber auch Nichtjäger, dürfen nur nach einem erfolgreich absolvierten Fallenlehrgang die Waschbären im Ortsbereich fangen. Im Siedlungsbereich dürfen gefangene Waschbären mit der Waffe nur mit einer gesonderten Schießerlaubnis getötet werden. In Hessen wurde ab 2017 jeweils von Anfang März bis 31. Juli eine Schonzeit für Waschbären angeordnet. In dieser Zeit ist es verboten, einen gefangenen Waschbären zu töten. Die Jägervereinigung Frankenberg bemüht sich darum, Jäger für die Waschbär-Bekämpfung auszubilden. Überwiegend sprechen sich die Jäger dafür aus, die ganzjährige Bejagung unter Berücksichtigung des Muttertierschutzes wieder aufzunehmen.

HNA vom 08.08.2017

Gene sorgen für Wunder

Dank einer Veränderung der Erbanlage leben im Landkreis schneeweiße Rehe

VON GERHARD KALDEN

WALDECK-FRANKENBERG. Auf der Titelseite der HNA vom 25. Juli erschien ein Foto von einem wildfarbenen und einem pechschwarzen Reh mit der Unterschrift: „Tierische Sensation: Schwarze Rehe leben in der Region.” Dass im Kreisteil Frankenberg seit Jahren schneeweiße Rehe leben, dürfte demnach zumindest als „tierisches Wunder” gewertet werden. Umso mehr, da diese Rehe – nicht wie die schwarzen im Stölzinger Gebirge – irgendwann einmal im Kreis ausgesetzt wurden. Ursache ist vielmehr ein Erbsprung, eine Veränderung einer Erbanlage (Gen), die als Mutation bezeichnet wird, und die im Landkreis aufgetreten ist.
An der Vererbung eines Merkmals wie Fellfarbe wirken zwei Gene mit, eines von der Mutter, beim Reh der Ricke, und eines vom Vater, dem Rehbock. Nur wenn beide Gene, die bei der Befruchtung zusammenkommen, für weiße Fellfarbe stehen, werden die Rehe weiß. Wenn jedoch ein Gen für Wildfarbe und eines für Weiß zusammenkommen, wird das Kitz wildfarben, denn das Wildfarben-Gen überdeckt als sogenanntes dominantes Gen das rezessive Gen für Albino. Also, ob ein Reh die Erbanlage für Albinismus in sich trägt, kann man ihm nicht ansehen. Beobachtungen durch Jäger zeigten, dass es wildfarbene Ricken gab, die ein Albino-Kitz gebaren, und dass Albino-Ricken ein wildfarbenes Kitz
führten. In diesem Jahr trat der besonders seltene Fall auf, dass sowohl die Mutter als ihr Kitz weiß sind. Die meisten Albino-Rehe im Kreis waren und sind weiblich. Vor einer Reihe von Jahren gab es einmal einen Albino-Bock mit einem stattlichen Gehörn. Eines Tages war er verschwunden. Da sich die zuständigen Jäger einig sind, kein Albino-Reh zu bejagen, wurde der Luchs als Ursache des Verschwindens in Betracht gezogen. Seit 2016 gibt es erneut einen Albino-Rehbock in der Population (Fortpflanzungsgesellschaft). 2013 wurden die Reste einer Albino-Ricke im Wald gefunden. Zur Zeit leben in der Region, soweit bekannt ist, sechs Albino-Rehe. Zum Schutz der Rehe kann der genaue Lebensraum dieser seltenen Rehe nicht genannt werden.

 

Foto: Ungewohnter Anblick: Das Foto zeigt den Albino-Rehbock, der im vergangenen Jahr im Kreis geboren
wurde, neben einem wildfarbenen Reh, das vermutlich seine Mutter ist. Foto: Gerhard Kalden