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Jägervereinigung Frankenberg e.V.



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Waldeck-Frankenberg. In enger Kooperation mit der Jägervereinigung Frankenberg und der Polizei hat kürzlich Hessen Mobil (ehemals Straßenmeisterei) im Kreis an durch Wild unfallgefährdeten Strecken 500 blaue Wildwarnreflektoren an Leitpfosten kostenlos montiert. Die Kosten für die Reflektoren in Höhe von rund 2700 Euro wurden von Hegegemeinschaften, Jagdpächtern und Jagdgenossen (Grundbesitzer in einem Jagd-bezirk) aufgebracht. Diese Aktion soll die Verkehrssicherheit für Mensch und Tier erhöhen.

 

Hohe Unfallzahlen beim Rehwild

Aus einer Aufstellung des Kreisjagdberaters und Initiators der Aktion, Heinrich Engelhard (Karlsburg), geht hervor, dass 1027 Rehe allein im Jagdjahr 2012/13 durch Kollision mit Autos auf den Straßen im Kreis zu Tode kamen. Hinzu kamen noch 12 Stück Rotwild (Hirsche) und 267 Stück Schwarzwild (Wildschweine), Feldhasen, Füchse und Waschbären nicht einmal mitgerechnet. Von 2009 bis 2013 waren es insgesamt 4186 Rehe, die im Kreis im Verkehr umkamen. Besondere Unfallschwerpunkte mit Wild sind, vor allem nachts, nicht nur Straßen in Waldgebieten. Aufgrund der Unfallstatistik der Polizei sind es besonders die Strecken um Bromskirchen, die Waldstraßen zwischen Frankenberg und Rosenthal, sowie zwischen Frankenberg und Somplar, an der Abzweigung von der B 253 nach Frohnhausen und zwischen Schreufa und Sachsenberg, aber auch die Strecke durch Wiesen und Felder an der Umgehung bei Röddenau.

 

Sicherheitsgewinn im Auge behalten

Durch 1232 Wildunfälle von insgesamt 3461 Verkehrsunfällen 2012, bei denen nicht nur Autos bis zum Totalschaden beschädigt, sondern auch elf Insassen schwer und sechs leicht verletzt wurden, enstand ein Schaden von rund 1,6 Millionen Euro im Kreis Waldeck-Frankenberg. Wichtig ist es, betont Hessen Mobil, die Schäden wegen spezieller Versicherungsabwicklungen bei der Polizei zu melden. Auch Fahrschulen sollten die Wildunfallthematik den Fahrschülern nahebringen. Im Arbeitskreis Wildunfälle gibt es jährlich eine bis zwei Besprechung zu dem Thema in der unteren Jagdbehörde in Korbach, wie Stephan Brühne, Hessen Mobil-Dezernent Nordhessen, erwähnt und weist auf den Sicherheitsgewinn hin, den man mit der Installation der neuen Wildwarnreflektoren im Auge habe. Frank Meiser, stellvertretender Fachdienstleiter Verkehr bei Hessen Mobil wies auf die Teststrecke bei Landau hin und auf die drei- sowie zehnjährigen Auswertungen der Schutzmaßnahmen.

 

Deutliche Erfolge

Mit den neu entwickelten, blauen Wildwarnreflektoren konnte in einem Revier in Deutschland die Unfallrate mit Rehwild um 57 Prozent gemindert werden. In einem anderen Fall im Schwarzwald traten nach der Anbringung der blauen Reflektoren keine weiteren Wildunfälle mehr auf, wie in der Zeitschrift "Wild und Hund" 15/2013 (48) zu lesen ist. Im benachbarten Schwalm-Eder-Kreis hat man seit drei Jahren mit diesen Reflektoren ebenfalls gute Ergebnisse erzielt, wie Jagdberater Heinrich Engelhard mitteilte. Auch bei Marburg sei dadurch die Unfallzahl mit Rehen um rund 50 Prozent zurückgegangen. Wie Hessen Mobil-Sprecher zum Ausdruck brachten, sind sie auch für die kürzlich im Kreis Waldeck-Frankenberg mit den blauen Wildwarnreflektoren bestückten Straßenabschnitte bezüglich der Senkung der Unfallzahlen zuversichtlich. Die Maßnahme sei nicht nur zum Schutze des Wildes, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Darin waren sich alle Beteiligten der Besprechung in Hessen Mobil in der Auestraße in Frankenberg einig. Text:Gerhard Kalden

 

 

Vorstellung der blauen Wildwarnreflektoren mit (von links) Kreisjagdberater Heinrich Engelhard, Technische Angestellte bei Hessen Mobil Bianca Clemens, Stephan Brühne Hessen Mobil Dezernent Nordhessen und Frank Meiser als Stellvertreter Fachdienst Verkehr. Foto: Gerhard Kalden

 

 

 

 

 

Ein Reh überquert die Straße bei Oberorke direkt an einem Leitpfosten mit den herkömmlichen Reflektoren. Foto: Gerhard Kalden

 

 

 

Kreijagdberater mahnt Kitzrettung an sdfs

Text: Gerhard Kalden

 

Waldeck-Frankenberg. Die erste Wiesenmahd zur Erstellung von Silagefutter ist bereits vorüber. Wie damals sollte auch bei der vor allem in den Höhenlagen nun anstehenden Mahd zur Heuernte vor dieser intensiv Rehkitzrettung betrieben werden, mahnt Kreisjagdberater Heinrich Engelhard. Jährlich sterben in Deutschland unter den Mähwerken der schnellen, hochtechnisierten Mähmaschinen geschätzte Hunderttausend Rehkitze, Junghasen und Bodenbrüter wie Fasane, Rebhühner oder Feldlerchen, die von ihren Müttern in das von ihnen instinktmäßig als schützend angesehene Gras abgelegt wurden. Vor den modernen Mähwerken haben all diese Jungtiere keine Chance zu überleben, wenn nicht Jäger, Naturfreunde und Landwirte in enger Zusammenarbeit vor der Mahd Maßnahmen zur Rettung des Jungwildes ergreifen. Dazu gehören, wie Jagdberater und Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg Heinrich Engelhard erklärt, am Abend vor dem Mähtermin Scheuchen in den Wiesen aufzustellen, Lampen zu installieren oder mit dem Jagdhund kurz vor der Mahd die Wiese nach Kitzen abzusuchen und diese mit Gras angefasst aus der Wiese zu tragen. Der Geruch eines Hundes, der mit einem Jäger durch die Wiese gegangen ist, reicht oftmals aus, dass die Rehmutter (Ricke) ihr Kitz nachts aus der Wiese führt. Wichtig ist in jedem Fall die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten, wofür es im Kreis einige gute Beispiele gibt. So betreibt Wildmeister Willi Lotze (Vöhl) seit vielen Jahren mit großem Erfolg mit verschiedenen Methoden Kitzrettung. Dazu gehört auch die von der Jägervereinigung Frankenberg in früheren Jahren als wirkungsvoll gepriesene Verstänkerung der Wiesen mit Arical. Eine weitere Möglichkeit, den im Gras verborgenen Kitzen eine Chance zum Überleben zu geben, nennt der Kreisjagdberater: Es sollte die Wiese von innen nach außen gemäht werden, damit die beunruhigten Kitze nach außen von der Wiese fliehen können, wenn sie das dazu notwendige Mindestalter schon erreicht haben. Auch die Öffentlichkeitsarbeit der Jägervereinigung Frankenberg und anderer erinnert an die Kitzrettung und ermuntert Jäger und Landwirte aktiv zu werden. Schließlich ist es ein schrecklicher Anblick, ein vom Mähwerk zerfetztes Rehkitz nach der Mahd in der Wiese zu entdecken. (zqa)

 

Kreisjagdberater Engelhard bittet vor der anstehenden Heuernte Kitze in den zu mähenden Wiesen vor dem Mähwerken zu retten, so wie es auf dem Foto Berufsjäger Willi Lotze tut. Foto: Gerhard Kalden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kaum, dass sie geboren wurden, werden in Deutschland geschätzte 100 000 Rehkitze, wie dieses, in Wiesen totgemäht. Foto: Gerhard Kalden

Waldeck-Frankenberg. Heinrich Engelhard, Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg und Jagdberater für den Kreisteil Frankenberg, legte den am Samstag in der Ederberglandhalle versammelten Jägern anlässlich der Geweihschau seinen diesjährigen Bericht über die Situation des Wildes im Kreis Waldeck-Frankenberg vor. Immer mehr Waschbären und wenige Feldhasen weisen darin als Beispiele eine Zunahme bei einigen Wildarten, aber auch Bestandseinbrüche bei anderen aus.
Jäger jagen im Rahmen von festgelegten Jagd- und Schonzeiten sowie behördlich festgelegten Abschussplänen Tiere, die dem jagdbaren Wild zugeordnet sind. Die Anzahl der erlegten Tiere einer Wildart nennt der Jäger Strecke. Diese ist zugleich ein Spiegel der vorhandenen Wildbestände. Eine hohe Strecke steht demnach für einen hohen Bestand. Auch sind im Laufe einiger Jahre aus den Strecken Bestandsentwicklungen abzulesen.

 

Jagdstrecken im Kreis 2012/2013

Es wurden im letzten Jagdjahr 2012/13 im Kreis Waldeck-Frankenberg 828 Stockenten erlegt, während es 2010/11 nur 420 waren. Daraus lässt sich deutlich eine Bestands-erhöhung ablesen. Einen Rekord stellte diesbezüglich der aus Nordamerika eingebürgerte
Waschbär auf. Mit 4.410 erlegten Kleinbären lag die bisher größte Strecke im Kreis 40 Prozent über der des letzten Jahres. Bekanntlich ist der als so niedlich empfundene Waschbär inzwischen zu einem Problemtier geworden. Der Dachs wird inzwischen wieder bejagt, auch um von ihm in der Landwirtschaft verursachte Schäden zu mindern. Im letzten Jagdjahr betrug die Strecke 528 Dachse, damit eine Steigerung um 60 Prozent.
Auch die Strecke beim Fuchs hat sich auf 4079 erlegte Rotröcke erhöht. Während im Staatsforst der Mäusejäger zum Wohle des Waldes inzwischen jagdlich geschont wird, wird er außerhalb auch zur Bekämpfung der derzeit aufgetretenen, auch für den Menschen gefährlichen Räude bejagt. Anders sieht es beim Feldhasen aus. Die Strecke betrug 415. Der Hase wird jagdlich weitgehend geschont, zumal rund ein Drittel der Strecke durch Autos auf den Straßen getötet wurde. Ein großes Thema ist nach wie vor das Schwarz-wild. Im letzten Jagdjahr wurden im Kreis 6616 Stück erlegt. Dies ist ein Zeichen für einen recht hohen Schwarzwildbestand. Die schwankenden Bestände hängen unter anderem von vorausgegangenen Eichel- und Bucheckernmasten ab. Sie bewirken einen hohen Nachwuchs bei den gut ernährten Bachen. Im hessischen Staatsforst wurde inzwischen ein Verbot von Lockfütterungen mit Mais zur Bejagung von Schwarzwild (Kirrungen) erlassen.
Oft hört man, dass man nur noch selten Rehe sieht. Wenn man allerdings die Strecke von 8442 erlegten Rehen im letzten Jagdjahr im Kreis heranzieht, kann man erkennen, dass es immer noch einen guten Bestand an Rehen in unseren Wäldern gibt. Deshalb sieht der diesjährige, behördlich genehmigte Abschussplan für die nächsten drei Jahre eine mäßige Erhöhung des Abschusses vor. Damit sollen auch Verbissschäden im Wald gemindert werden. 144 Mufflons wurden im Kreis erlegt, hessenweit waren es 405. Damit liegt ein Verbreitungsschwerpunkt des aus dem Mittelmeerraum eingebürgerten Muffelwildes, eine Wildschafart, im Kreis.

 

Höchste Strecke beim Rotwild

Das Rotwild, Gegenstand der Geweihschau, lebt im Kreis auf einer Fläche von 80 000 Hektar in den großen Rotwildgebieten Hessisches Rothaargebirge und Burgwald-Kellerwald, neben zwei kleineren Rotwildgebieten. Im letzten Jagdjahr wurden 524 Stück Rotwild, Hirsche und weibliche Tiere, im Kreis erlegt. Wie Heinrich Engelhard dazu erläuterte, sind dies zehn Prozent der hessischen Strecke. Darunter waren im Kreis 2,2, Prozent Hirsche der Klasse I gegenüber fast fünf Prozent im vorigen Jagdjahr. Deshalb wurde die Forderung, Hirsche zur Erzielung einer ausgewogenen Sozialstruktur alt und reif werden zu lassen, erneut laut. Die Rotwildbestände sollen so reguliert werden, dass einerseits gesunde Bestände gehegt und andererseits Schäden im Wald gering gehalten werden, quasi eine Gratwanderung. (Gerhard Kalden)

Dachse sollen nach Forderungen aus der Landwirtschaft stärker bejagt werden, um von ihnen erzeugte Schäden im Getreide zu mindern. Dieser Dachs mit Jungtier wurde im Burgwald fotografiert. Foto: Gerhard Kalden

 

 

 

Frankenberg. In der mit rund 140 Personen, vorwiegend Jägern, gefüllten Ederberglandhalle fand in Frankenberg am Samstag (11. Mai 2013) ab 14 Uhr die diesjährige Hegeschau statt, zu der die Jägervereinigung Frankenberg eingeladen hatte. Umrahmt wurde die Veranstaltung mit Jagdsignalen und weisen vom Bläserchor der Jägervereinigung und der Bläsergruppe Allendorf. Mit einem viel beachteten Vortrag von Dr. med. Christian Neitzel über "Reduktion von Lärmimmissionen im Jagdbetrieb" endete die erfolgreich durchgeführte Hegeveranstaltung.
Nachdem bereits vormittags 110 Geweihe von 125 erlegten Rothirschen und 12 Muffelwidder-Trophäen angeliefert und von den Rotwildsachverständigen Jochen Arnold, Heinrich Engelhard, Eberhard Leicht (Leiter des Forstamtes Burgwald), Willi Lotze und Andreas Schmitt (Leiter des Forstamtes Frankenberg) und dem Muffelwildsach-verständigen Karl-Werner Iske begutachtet und bewertet worden waren, war von 12 bis 14 Uhr die Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich.
Unter den in diesem Jahr ausgestellten Hirschgeweihen befand sich als stärkstes und kapitalstes Geweih das eines 16-Enders, der im Forstamt Burgwald erlegt wurde. Zwei weitere Geweihe waren besondere Hingucker. Es war das Geweih eines 32-Enders, der im Bereich Ederbringhausen im Alter von neun Jahren erlegt wurde und das Geweih eines Uralthirsches, der im Bereich des oberen Edertales im Alter von - mit hoher Wahrscheinlichkeit - 18 Jahren erlegt wurde. Dessen Geweih war so stark zurückgesetzt, dass es nur noch wie zwei kurze Kolben aussah. Eine Besonderheit, die in Kürze in einem Fachbuch Beachtung finden wird. Außerdem wurden 12 Muffelwidder-Trophäen, auf ihren Häuptern präpariert, ausgestellt.
Der 2. Vorsitzende der Jägervereinigung Frankenberg, Matthias Eckel, eröffnete die Geweihschau mit der Begrüßung der Anwesenden und besonderen Gäste. Der 1. Vorsitzende, Heinrich Engelhard, gab als Kreisjagdberater für den Kreisteil Frankenberg einen ausführlichen Bericht über die Situation des Wildes und die Streckenentwicklung im Kreis. (ein ausführlicher Bericht folgt.) Grußworte überbrachten Helmut Möller als Sachbearbeiter in der unteren Jagdbehörde in Korbach für den Kreis und für den Landesjagdverband Hessen (LJV) Vorstandsmitglied Werner Wittich. (zqa)

 
Blick in die Versammlung auf der Geweihschau am Samstag in der Ederberglandhalle. Foto: Marco Vöbel

 

 

 

 

 

 

Vorsitzender der Jägervereinigung und Jagdberater Heinrich Engelhard bespricht die kapitalen Geweihe auf der Geweihschau. Foto: Marco Vöbel

 

 

 

 

 

Als ganz besonderes Naturphänomen gilt das zurückgesetzte Geweih des Uralthirsches aus dem Edertal, was in einem Fachbuch veröffentlicht wird. Foto: Gerhard Kalden