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Fz vom 15. Juni 2012

Wald und Wild immer fest im Blick

Stefan Umbach ist neuer Revierjäger in Goddelsheim und möchte Berufsbild in Öffentlichkeit ändern

Was vielen Waldeck-Frankenbergern ein Hobby ist, ist für Stefan Umbach ein Beruf. Er ist einer der wenigen professionellen Jäger im Landkreis – mit gerade einmal 25 Jahren.

Von Dennis Schmidt

 

Seit 80 Jahren nutzt die Familie Brand-Friedberg, die am Schraubenhersteller Prepart in Goddelsheim beteiligt ist, das Stadtgebiet zur Jagd. Seit einigen Monaten liegt die Verwaltung des Waldes in der Hand des 25-jährigen Stefan Umbach. Er stammt aus der Eifel und verdient als Revierjäger sein Geld – als einer der ganz wenigen im gesamten Landkreis.Seinen Beruf verbänden die meisten Menschen ausschließlich mit der Jagd, weiß Umbach, der in Goddelsheim ein neues Zuhause gefunden hat. Doch sein Berufsbild beinhalte so viel mehr: Wild beobachten, Äsungsflächen einrichten, überhaupt viel Zeit in der Natur verbringen. Und auch im Büro, der Verwaltungsaufwand sei nicht zu unterschätzen, so Umbach.Er sieht sich als Aufklärer über die Nöte und Probleme im Wald. Viele Interessen stießen im Wald und den Randgebieten aufeinander, von Touristen, Walkern, Landwirten, Naturschützern und Jägern. Sie alle unter einen Hut zu bekommen, sei nicht ganz einfach, gibt Umbach zu. Doch er verzagt nicht, will in Kindergärten möglichst früh für Aufklärung sorgen. Als Sachverständiger für das Rehwild in den 23 Lichtenfelser Revieren ist er in engem Kontakt mit Förstern und Pächtern. Auf 100 Quadratmeter großen Probeflächen hat er die Verbissmenge festgestellt – ein heikles Thema im ländlichen Lichtenfels.Das weiß der gelernte Forstwirt, der seine Ausbildung zum Jäger in Hamburg und am Niederrhein absolvierte. Der Vater war Jagdaufseher, da lag die Nähe zum Wald schon fast im Blut. „Ich war stark vorbelastet", lächelt Umbach. Für Bürgermeister Uwe Steuber, dem die ersten Ergebnisse bereits vorliegen, sind diese „vertretbar", der Verbiss halte sich in Grenzen. Zudem lobt er die Zusammenarbeit mit Umbach und der Familie Brand-Friedberg: „Die Entscheidung zur Anstellung ist für beide Seiten von Gewinn", ist er überzeugt. Direkt in seiner Nachbarschaft wohnt und arbeitet Bernd Vogt. 1600 Hektar betreut der 43-Jährige. „Für mich ist damals ein Traum wahr geworden", erinnert er sich an die Entscheidung, als Revierleiter in Sachsenberg anzufangen. Weitere „Kollegen" kennen die Jäger nur in Korbach und in Allendorf. Wald, Wild und Mensch. Der „Wald-Wild-Konflikt" existiert für Vogt nicht. „Das gibt es nicht. Erst wenn der Mensch sich einmischt, gibt es Probleme", macht er seine Einstellung klar. Ein runder Tisch mit allen Beteiligten könnte viele Unklarheiten beseitigen, sind Umbach und Vogt gemeinsam überzeugt und sehen viele Chancen für die Zukunft.

Foto: Dennis Schmidt: Stefan Umbach (links) und sein wenige Kilometer entfernt angestellter Jägerkollege Bernd Vogt genießen die Aufgaben, die ihnen ihr Job täglich stellt. „Jäger sein ist mehr als Schießen", wollen sie das Bild ihres Berufes geraderücken.

 

Hintergrund:

Von Beruf: Revierjäger

Das Feld ist klar aufgeteilt: Rund 360 000 Inhaber eines Jagdscheines gibt es in Deutschland. Hinzu kommen lediglich 650 Berufsjäger, die nach einer Ausbildung in einem Forstbetrieb arbeiten. Rund 50 Ausbildungsbetriebe gibt es nach Angaben des „Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger" (BDB). Hier sind jährlich bis zu 25 Auszubildende beschäftigt. Revierjäger ist ein Ausbildungsberuf, der nach drei Jahren abgeschlossen wird. Der BDB sieht den Berufsstand des Jägers im Aufwind. Grund seien verringerte Wildschäden und eine höhere Akzeptanz der Jagd, sobald ein professioneller Jäger am Werk sei. Revierjäger erhalten laut Arbeitsagentur „die artenreiche und gesunde Tierwelt in ihrem Revier, sie pflegen und sichern deren Lebensgrundlagen und regulieren den Wildbestand durch eine ökologische, die Belange des Tierschutzes berücksichtigende Jagd." Zudem halten sie laut Wikipedia Jagdgebrauchshunde, organisieren den Betrieb und kümmern sich um das Bild in der Öffentlichkeit. (den)

 

 

 

 

 

 

Wildkatze und Luchs auch bei uns unterwegs

 

Frankenberg. Zum Abschluss der Geweihschau der Jägervereinigung Frankenberg am Samstag in der Ederberglandhalle informierte Diplombiologe Malte Götz aus dem Ostharz in einem viel beachteten Vortrag die Jäger über die unsichtbaren Jäger Wildkatze und Luchs. Beide streifen wieder durch die Wälder des Kreises. Ausführlich und an Hand von Bildern, Karten und Grafiken zeigte der Experte, wie man die Wildkatze von ähnlichen Hauskatzen unterscheiden kann und wie an Hand von Spuren die des Luches von denen eines großen Hundes unterschieden werden können. Er ging auf das Beutespektrum des Luchs ein. Es weist hauptsächlich Rehe und, wo sie vorkommen, Mufflons auf. Malte Götz räumte mit der Ansicht auf, dass die Anwesenheit des Luchs daran zu erkennen sei, dass der Kopf eines gerissenen Tieres, zum Beispiel eines Rehes, abgetrennt sei. Dies mache ausschließlich der Fuchs. Der Luchs fresse nur Muskelfleisch. Dann zeigte er auch Fotos von Luchsen, die zufällig oder von Fotofallen aufgenommen worden waren. Wenn heute ein Luchs an einem Ort nachgewiesen worden sei, kann er morgen bereits ganz weit weg sein, erklärte der Biologe. Er appelierte an seine Zuhörer, jede Luchsbeobachtung oder jeden indirekten Nachweis dem zuständigen Luchsbeauftragten oder dem Arbeitskreis Hessenluchs zu melden. An Hand von Verbreitungskarten zeigte er, dass die Wildkatze, ein Waldbewohner wie auch der Luchs, in Deutschland im Westen und im Osten je einen Verbreitungsschwerpunkt aufweise. In unserem von der Wildkatze spärlich besiedelten Kreis könnte durch Anlage von Heckenstreifen in Feldgemarkungen für eine intensivere Verbinduing und einen besseren genetischen Austausch zwischen der West- und der Ostpopulation gesorgt werden. Verkehrstote Wildkatzen seien außerordentlich wichtig für die Wissenschaft und sollten unbedingt geborgen und gemeldet werden, riet der Vortragende. (zqa)

 

 

 

Luchse wurden im Kreisgebiet immer wieder einmal gesehen oder indirekt nachgewiesen. Meist streifen die für den Menschen ungefährlichen Großkatzen weit umher. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

 

Wildkatzen lassen sich kaum beobachten, doch sie wurden im Kreis auch schon gesichtet, mit Lockstoff-Stäben indirekt und sogar einmal mit einer Fotofalle nachgewiesen. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

Geweihschau

Jagdberater berichtet: Rotwild hat zugenommen

Frankenberg. Nicht nur Jäger interessieren sich für die Situation des Wildes im Kreis. Kreisjagdberater und 1. Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg, Heinrich Engelhard, gab anlässlich der Geweihschau am Samstag in der Ederberglandhalle Auskunft. "Wir Jäger wollen Rechenschaft ablegen, darüber wie wir mit dem uns anvertrauten Wild umgehen". Der gesetzlich verankerte Tierschutzgedanke spielt dabei eine Rolle. Der Streckenbericht Engelhards: Im letzten Jagdjahr 2011/12 wurden, so der Bericht, 640 Stockenten im Kreis erlegt, sowie rund 3000 Füchse und ebenso viele Waschbären. Der Rückgang der Strecke beim Fuchs um rund 25 Prozent gegen dem vorigen Jagdjahr erklärte Engelhard mit der Einstellung der Fuchsjagd im Staatsforst wegen der derzeitigen Mäuseplage. Beim Fuchs ist die Tollwut derzeit kein Thema mehr, wohl aber die Erkrankungen an Fuchsbandwurm und Räude, was nicht unproblematisch ist. Landwirte machten wegen der durch den Dachs in der Landwirtschaft angerichteten Schäden Druck. So wurde die Jagd auf den Dachs mit 390 erlegten Tieren abgeschlossen. Wenn nur 503 Feldhasen erlegt wurden, von denen rund ein Viertel als Fallwild, meist überfahren, in der Streckenliste erscheint, so weist dies einerseits einen niedrigen Besatz aus aber auch eine gewisse Zurückhaltung der Jäger bei der Jagd auf den Hasen. Dennoch, die Zeit der guten Hasenbestände ist vorüber, stellte der Jagdberater fest. Der Rehwildbestand im Kreis ist gut, wie die Strecke von 7775 erlegten Rehen zeigt. Aber auch in dieser Zahl verbergen sich 912 Stück Fallwild, Erleger: meist das Auto. Beim Hochwild wurden 4150 Stück Schwarzwild erlegt, was für einen immer noch hohen Bestand spricht. Aufgrund der Mast bei Buche und Eiche im letzten Herbst ist allerdings mit einer weiteren Zunahme des Bestandes zu rechnen. 116 Stück Muffelwild wurden erlegt, wobei Mufflons ein Sorgenkind sind, denn von den ausgestellten Muffelwiddern waren die meisten krank. Es stelle sich die Frage, ob dies aus dem Mittelmeergebiet stammende Wild langfristig bei uns noch zu halten sei.

 

Im Mittelpunkt der Geweihschau am Samstag stand der Rothirsch. 435 Stück Rotwild wurden im Kreis im Jagdjahr 2011/12 auf einer Jagdfläche von rund 80 000 Hektar in zwei großen Rotwildgebieten mit 160 Revieren erlegt. Engelhard bemerkte erfreut, dass er in Frankenberg noch nie so viele starke Hirsche unter den 205 erlegten Hirschen gesehen habe. Dabei sei kein Fehlabschuss zu verzeichnen gewesen. Unter den ausgestellten Geweihen waren sogar 12 von starken Hirschen, drei Prozent vom Gesamtabschuss, eine akzeptable Zahl, meint Engelhard. Hingucker unter den starken Hirschen war der 32-Ender vom Edersee, Hessens stärkster Hirsch des letzten Jagdjahres.

 

Engelhard schloss seinen Situationsbericht mit der Feststellung, dass es heute nicht mehr vorrangiges Ziel sei, starke Hirsche heranzuziehen, sondern altersgerechte, sozial ausgewogenen Bestände zu hegen. Jäger müssen ihr Tun begründen und offenlegen. Jagd dient nicht nur der Bestandsregulierung, sondern auch der Wildschadensminderung und der Wildseuchenbekämpfung.

 

Gerhard Kalden

 

 

 

Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg und Kreisjagdberater Heinrich Engelhard erläutert Hirschgeweihe auf der Geweihschau in Frankenberg. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

Hingucker, viel bestaunt und fotografiert war das Geweih des 32-Enders vom Edersee auf der Geweihschau in der Ederberglandhalle. Foto: Gerhard Kalden

 

 

 

 

 

 

Revierförster Karl-Werner Isge erläutert die auf der Geweihschau ausgestellten Muffelwidder. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

Hessens stärkstes Hirschgeweih in Frankenberg auf Geweihschau

 

Frankenberg. Nachdem die Bläsergruppe der Jägervereinigung Frankenberg am Samstagnachmittag mit Jagdmotiven die diesjährige Geweihschau in der bis auf den letzten Platz besetzten Ederberglandhalle eröffnet hatte, begrüßte Matthias Eckel, 2. Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg, die Versammlung, darunter die Jagdberater des Kreisteils Waldeck und aus Biedenkopf. Eckel stellte fest, dass unter den ausgestellten Hirschgeweihen 12 von über zehn Jahre alten, reifen Hirschen seien. Darunter war auch das des 32-Enders vom Edersee, Hessens stärkstes, kapitalstes Hirschgeweih, das für ein starkes Presseecho gesorgt hatte. Das Grußwort des Kreises überbrachte Thomas Vorneweg. Er sagte, es sei wichtig, dass sich Jäger wie auf dieser Geweihschau öffentlich präsentieren, ebenso wie auf der neuen Homepage der Jägervereinigung www.jaegervereinigung-frankenberg.de. Nachdem es keinen Einwand aus der Versammlung gab, stellte der Vertreter des Kreises fest, dass Heinrich Engelhard als Jagdberater für den Kreisteil Frankenberg und Wildmeister Willi Lotze als dessen Stellvertreter wieder gewählt seien.

Bevor Heinrich Engelhard, 1. Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg und Kreisjagdberater, seinen Bericht über die Situation des Wildes vorlegte (s. gesonderter Bericht), gab er bekannt, dass alle Teilnehmer am letzten Jägerlehrgang die Jägerprüfung, das grüne Abitur, bestanden haben und dankte dem Ausbildungsleiter Thomas Figge. Anschließend verliehen Heinrich Engelhard, Matthias Eckel und Schriftführer Hans Ammenwerth verdienten Mitgliedern der Jägervereinigung Verdienstnadeln. Norwin Schäfer erhielt als langjähriger Kassierer die Verdienstnadel des Landesjagdverbandes (LJV) in Bronze, die ebenfalls Eberhard Normann als Forstamtsleiter für gute, konstruktive Zusammenarbeit mit der Jägervereinigung erhielt. Thomas Figge erhielt die Verdienstnadel des Deutschen Jagdverbandes (DJV) in Bronze wie auch Wulf Schröder, beide für ihre langjährige Tätig- keit in der Jungjägerausbildung. Auch dafür erhielt Hartmut Daume die LJV-Nadel in Silber. Gerd Lohmann wurde als langjähriger musikalischer Leiter der Bläsergruppe der Jägervereinigung Frankenberg ebenfalls mit der LJV-Nadel in Silber ausgezeichnet.

Die Veranstaltung anlässlich der Geweihschau in der Ederberglandhalle schloss mit einem viel beachteten Vortrag von Diplombiologe Malte Götz aus dem Harz über die aktuelle Situation der Wildkatze und des Luchs mit Ausblicken auf Hessen und den Kreis. (s. gesonderten Bericht). (ka)

 

 

Zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen über den Abschuss beim Rotwild in der voll besetzten Ederberglandhalle vor einer Kulisse aus Hirschgeweihen. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

Engagierte Mitglieder der Jägervereionigung wurden am Samstag mit Verdienstnadeln geehrt. (von links): 2. Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg Matthias Eckel, die Geehrten Thomas Figge, Norwin Schäfer, Gerd Lohmann, Wulf Schröder, Hartmut Daume, Eberhard Norman und rechts 1. Vorsitzender Heinrich Engelhard vor dem Geweih des 32-Enders. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bläsergruppe der Jägervereinigung Frankenberg eröffnete die Geweihschau vor Muffelwiddern. Foto: G. Kalden